Wie man effektiv mit Patienten und Kollegen kommuniziert

In der Pflege umfasst Kommunikation eine Vielzahl von Interaktionen, die für die tägliche Arbeit essenziell sind. Dazu gehören Gespräche bei der Aufnahme von Patienten, deren Beratung und Ansprache im Pflegealltag, der Austausch mit Angehörigen sowie die Kommunikation unter Kollegen und der Dialog mit Beteiligten aller Fachbereiche (Pflege, Medizin, Therapie, Physiotherapie etc.). Wir man mit Patienten und Kollegen effektiv kommuniziert, spielt eine zentrale Rolle in der Gestaltung von verlässlichen Patientenbeziehungen, einem guten Arbeitsklima, der konfliktfreien, offenen und lösungsorientierten Verständigung im Team sowie einem erfolgreichen Miteinander zum Wohle der Patienten.

Wertschätzung spielt in der Pflege und in der Behandlung von Patienten durch medizinisches Fachpersonal eine zentrale Rolle. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil einer gelingenden Kommunikation. Wie man richtig kommuniziert, dafür gibt kein generelles Rezept, wohl aber einige Grundregeln, die eine gute soziale Interaktion in der Alltagskommunikation und der Begegnung mit pflegebedürftigen Menschen auszeichnen:

• Patienten sollten öfter mit Ihrem Namen angesprochen werden.
• Fragen und zugewandte Gesten signalisieren ein aufrichtiges Interesse daran, was den Gesprächspartner bewegt und beschäftigt.
• Die Anerkennung von Fortschritten und Aufmunterungen schaffen ein positives Klima.
• Eine einfache, anschauliche und klare Sprache (etwa zwischen Arzt und Patient) bleibt verständlich. Fachbegriffe werden immer erklärt.
• Sprechen und Zuhören sollten sich ergänzen und dienen einem wertschätzenden Austausch.
• Ein offenes Ohr für Kritik zeigt Anerkennung für die Wünsche/Bedürfnisse des Gesprächspartners.

Das Betriebsklima in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder bei ambulanten Dienstleistern ist immer so gut oder so schlecht wie die Kommunikation untereinander! Ein guter Austausch mit Kolleginnen und Kollegen setzt Rahmenbedingungen voraus, die einen kooperativen Dialog, Orientierung und Verständigung im Team ermöglichen. Gegenseitige Wertschätzung ist auch hier der Schlüssel für eine konfliktfreie Beziehung im täglichen Miteinander und in den regelmäßigen Teambesprechungen (Selbstreflexion, Supervision etc.). Dazu lassen sich etwa folgende Grundregeln formulieren:

• Lösungsorientierte Stärkung des „Wir-Gefühls“: Ziele werden gemeinsam erreicht.
• Personenbezogenes Erfahrungswissen im Umgang mit Patienten nutzbar machen: Jede Berufsgruppe bringt sich ein.
• Teambesprechungen sollten zielorientiert und lebendig gestaltet werden: Themenfelder sind klar definiert, jeder der Teilnehmenden wird in den Dialog miteinbezogen.
• Anerkennung/Wertschätzung artikulieren: Eine Feedback-Kultur motiviert und macht Mitarbeiter verhaltenssicher, ohne kritische/verbesserungswürdige Aspekte aus dem Blick zu verlieren.

Kommunikation gehört gerade im Bereich der helfenden Berufe zu den Kernkompetenzen, die einen zentralen Aspekt in der qualifizierten Betreuung und Versorgung von Patienten sowie im kollegialen Miteinander ausmacht. Dafür braucht es die richtigen Strukturen und Rahmenbedingungen (individuell und institutionell). Gute Kommunikation ist nicht einfach da, sondern eine Grundhaltung, die immer wieder aufs Neue überdacht und im Arbeitsalltag achtsam weiterentwickelt wird.